Mittwochsvortrag
17 Jun 2009 · 10.00 pm

Psychoanalyse und Neurowissenschaften. Zukunft einer Illusion?

Venue: Zentrum f. Literatur- u. Kulturforschung, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum 308
Organized by Christine Kirchhoff, Marianne Leuzinger-Bohleber
Research project(s): Freud and the Sciences

Program

Zum Vortrag
Neuere Entwicklungen in den Neurowissenschaften, z.B. die Untersuchung des lebenden Gehirns mit Hilfe von bildgebenden Verfahren oder die neuroanatomische Methode, haben den interdisziplinären Dialog zwischen der Psychoanalyse und den Neurowissenschaften in den letzten Jahren intensiviert. In diesem Vortrag werden aktuelle interdisziplinäre Forschungsprojekte im Bereich der Frühprävention, zur Traumaforschung und zur Wirksamkeit von Langzeitpsychotherapien bei chronisch depressiven Patienten vorgestellt. Sie dienen als Ausgangspunkt für wissenschaftstheoretische und methodische Fragen in Bezug auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Es soll diskutiert werden, wie der Dialog mit den Neurowissenschaften einerseits der Psychoanalyse ein neues Fenster hin zur nichtpsychoanalytischen, wissenschaftlichen Community öffnet, andererseits aber auch Illusionen nähren kann.


Zur Person
Marianne Leuzinger-Bohleber ist seit 2002 geschäftsführende Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt am Main. 1998 übernahm sie eine Professur am Institut für Psychoanalyse der Universität Kassel, dem sie als Direktorin vorsteht. Sie ist Lehranalytikerin der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung und Mitglied der Forschungskommission. Für ihre Arbeiten erhielt sie u.a. den Research Prize der International Psychoanalytical Association (2004).

Publikationen (Auswahl)
Frühe Kindheit als Schicksal? Trauma, Embodiment, Soziale Desintegration. Psychoanalytische Perspektiven (Stuttgart 2009), Mitherausgeberin von Psychoanalyse - Neurobiologie - Trauma (Stuttgart 2008) und Trauma, Beziehung und soziale Realität (Tübingen 2003) sowie der Schriften des Sigmund-Freud-Instituts.

Weitere Informationen über Marianne Leuzinger-Bohleber am Sigmund-Freud-Institut Frankfurt a.M.