Sandra Pravica

Bachelards tentative Wissenschaftsphilosophie

Passagen Philosophie
Passagen Verlag, Wien 2015, 324 pages
ISBN 978-3-7092-0183-1

Bisher wurden Bachelards wissenschaftsphilosophische Schriften vornehmlich im Schema eines ›Vorläufertums‹ zu Denkern wie Georges Canguilhem und Michel Foucault rezipiert. In der Folge verortete man den Autor außerhalb des Mainstreams und nahm seine originellen Konzepte nicht als wissenschaftsphilosophische Interventionen zur Kenntnis. Auf zweierlei Weise rehabilitiert Sandra Pravica Bachelard als Wissenschaftsphilosophen. Zum einen untersucht sie sein Denken im Verhältnis zum logischen Empirismus und revidiert die gängige Einschätzung von Bachelard als Antagonisten dieser Bewegung. Zum anderen arbeitet sie anhand der Eigenheiten seiner Texte eine spezifische Vorgehensweise heraus, welche – unter anderem in sprachlicher Hinsicht – provisorisch und versuchend verfährt und die grundsätzliche Vorläufigkeit des naturwissenschaftlichen Forschens in das philosophische Verfahren zu integrieren sucht. So erweist sich Bachelard als ein potenzieller Erneuerer der derzeitigen Wissenschaftsphilosophie und es ergeben sich Anknüpfungspunkte zu späteren Denkern der Differenz und zu aktuellen Debatten, etwa der Science Studies und der Medienphilosophie.

 

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