Friederike Pannewick

Opfer, Tod und Liebe
Visionen des Martyriums in der arabischen Literatur

Trajekte-Buchreihe
Wilhelm Fink Verlag, München 2012, 215 pages
ISBN 978-3-7705-5345-7

Niemand wird als Märtyrer geboren – auch nicht in der arabischen Welt, wo dieser Begriff seit einigen Jahren Hochkonjunktur hat. Bei der Stilisierung zum Märtyrer spielen Literatur und bildende Künste eine zentrale Rolle: Ohne Literatur gäbe es keine Märtyrer, niemand würde sich ihrer erinnern. Könnte ein Akt des Martyriums begangen werden ohne seine vorherige symbolische Produktion, ohne seinen öffentlichen Lobpreis und seine Huldigung als Vorbild für Tugend und Heldentum?
Friederike Pannewick beschäftigt sich mit verschiedenen Konstellationen von Opfer, Tod und Liebe, angefangen mit der frühislamischen arabischen Literatur bis hinein ins 21. Jahrhundert. Stationen sind der frühislamische Schlachtfeldmärtyrer, der Liebestod, weibliches Martyrium und Selbstmordattentäterinnen, aber auch moderne Dichtung und Romane, die die propagandistische Wirkungsmacht von Märtyrerfiguren in der blutigen Geschichte der zeitgenössischen arabischen Welt kritisch reflektieren und ästhetisch dekonstruieren.

Friederike Pannewick
ist seit 2007  Universitätsprofessorin an der Philipps-Universität Marburg, Centrum für Nah- und Mitteloststudien (CNMS), Bereich Arabistik.