Eberhard Lämmert †, Eckart Goebel, Paul Fleming, John T. Hamilton (Hg.)

Respekt vor den Poeten
Studien zum Status des freien Schriftstellers

Manhattan Manuscripts
Wallstein, Göttingen 2009, 360 Seiten
ISBN: 978-3-8353-0526-7

Freier Schriftsteller - unternehmerischer Einzelgänger: Eine kleine Geschichte der Literatur von Goethe bis Grass.
Der Aufstieg des Schriftstellers zu einem unternehmerischen Einzelgänger und der Entwurf einer Genie-Ästhetik zur Begründung seiner autonomen Produktivität ereignen sich in Europa am Schnittpunkt zweier Epochen: dem Übergang von einer eher statisch geordneten zu einer dynamisch bewegten Gesellschaft etwa um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Künstler, die sich von der Auftragskunst lossagen, handeln sich für ihre Werke das Privileg, aber auch das Risiko der vollen Eigenverantwortung ein.

In einer Abfolge von Einzelstudien steckt Lämmert Stationen und Krisen der Entfaltung des freien Schriftstellers in zwei Jahrhunderten ab und untersucht dabei u. a. Werke von Schiller, Brentano, George, Heinrich und Thomas Mann, Kafka und Tucholsky. Vier Querschnittsstudien gelten schließlich der sich in Deutschland spät entfaltenden Großstadtliteratur, dem Regress des Schreibens unter Diktaturen und parallel dazu dem Exil als einer geradezu prototypischen Lebensform dieser Epoche und runden mit einem Blick auf die neuen Kommunikationsformen der Literatur das Profil des freien Schriftstellers als eines Phänotyps dieser Epoche ab.

Medienecho

11.05.2010
Ambivalenz der Freiheit

Aufsätze des Germanisten Eberhard Lämmert. Rezension von Thomas Meissner, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11.5.2010

11.11.2009
Das Engagement der Dichter

Eberhard Lämmert erweist den Poeten mit seinen »Studien zum Status des freien Schriftstellers« seinen Respekt. Rezension von Erhard Jöst, in: literaturkritik.de 11 (2009)

20.09.2009
Skepsis und Stil

Zum 85. Geburtstag des Komparatisten Eberhard Lämmert. Artikel von Lothar Müller, in: Süddeutsche Zeitung vom 20.9.2009