Begleitprogramm zum Heft 28 der Trajekte
24.06.2014 · 19.00 Uhr

Frauke Fitzner: Kirche, Stadt, Musik. Hörbeispiele aus Curt Sachs’ Studien zur Jerusalemkirche

Ort: Restaurant & Craft-Stube »Das Meisterstück«, Hausvogteiplatz 3, 10117 Berlin

Programm

Finissage der Ausstellung Jerusalemer Straße, Berlin Mitte. Fotografien von Amélie Losier
und Vortrag von Frauke Fitzner

zum Vortrag:
Dort, wo sich heute das Gebäude des Axel-Springer-Verlags befindet, stand bis 1961 die Jerusalemkirche. Bis zur Bombardierung im Zweiten Weltkrieg, bei der sie weitgehend zerstört wurde, war sie eine der größten Kirchen Berlins und als Konzertraum auch ein wichtiger Ort im Berliner Musikleben. Der Musikwissenschaftler Curt Sachs verfasste 1908 eine Studie über die Musikgeschichte der Stadt Berlin, in der er auch die kirchenmusikalische Geschichte der Jerusalemkirche untersuchte. Als Begründer der Instrumentenkunde und Leiter der Sammlung alter Musikinstrumente (aus der das heutige Musikinstrumenten-Museum hervorgegangen ist) war Curt Sachs eine bedeutende Person der deutschen und Berliner Musikwissenschaft. Anhand von Hörbeispielen verbindet der Vortrag das Leben und Wirken dieses Wissenschaftlers mit der musikalischen Geschichte der Jerusalemkirche.

Begleitprogramm zum Heft 28 der Trajekte, »Jerusalemer Straße, Berlin Mitte«
Programmflyer.pdf

»Dieses Heft der Trajekte steht in einem engen Verhältnis zum Ort des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung – seiner ganz konkreten, räumlichen Unterbringung im Mosse-Zentrum in Berlin-Mitte. Gleich ums Eck unseres Hauseingangs in der Schützenstraße 18 trifft man auf die Jerusalemer Straße. Diese Straße mit ihrem so assoziationsreichen Namen ist hier auf irritierende Weise einfach zu Ende. In keiner Richtung findet sie eine erkennbare Fortsetzung, jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Damit wird sie zu einer Angelegenheit für den zweiten Blick, genauer gesagt für ein ganzes Spektrum nachfolgender Blicke.
Als kulturwissenschaftliches Forschungsinstitut haben wir uns des Rätsels Jerusalemer Straße angenommen. Pro domo – vor dem Haus, mit dem Rücken zur eigenen Haustür – haben sich unsere Autorinnen und Autoren auf die Suche gemacht und sind dabei auf vielfache Weise fündig geworden. Architektur und Stadtplanung, Verlags- und Zeitungswesen, Musik, Mode und Ökonomie: Sie alle tragen zur Kulturgeschichte dieser Straße bei, deren mehrfach veränderter Verlauf ein topographisches Abbild der historischen Brüche vor allem des 20. Jahrhunderts zu sein scheint. Es lohnt sich also, die Jerusalemer Straße abzuschreiten...« (Auszug aus dem Editorial von Stefan Willer zum Trajekte-Heft Nr. 28/2014)

Trajekte 28
Jerusalemer Straße, Berlin Mitte

Berlin 2014
65 Seiten
ISBN: 1616-3036

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