»Interesse für bedingtes Wissen« (F. Schegel): Philologie um 1800
Programm
Programm:
11-13 Uhr: Andreas Kilcher, Philologie als Polymathie 1600/1800
Daniel Weidner, Philologia sacra und historische Kritik: Bibelphilologie um 1800
Moderation: Stefan Willer
14-16 Uhr: Robert Stockhammer, Grammatik der Poesie/Poesie der Grammatik I: Klopstock und die Frühromantiker
Angela Esterhammer, Grammatik der Poesie/Poetry of Grammar II: Bernhardi, Humboldt, Hegel
Moderation und ergänzender Kurzbeitrag: Ernst Müller
16-18 Uhr: Stefan Willer, Philologie zwischen Idealsprache und Wortspiel: Rückerts De idea philologiae (1811)
Nikolaus Wegmann, Philologie und Gesellschaft 1800/2000
Moderation: Robert Stockhammer
Die Dichotomie zwischen 'Philologie' und 'Kulturwissenschaft', welche
gegenwärtige Diskussionen beherrscht, ist inadäquat und dient
ausschließlich ideologischen Zwecken. Weit eher entspricht es einer weit
verbreiteten Erfahrung, daß Philologie gar nicht anders als
kulturwissenschaftlich verfahren kann. Und umgekehrt zeigt der
historische Befund, daß Kulturwissenschaft nirgendwo anders als in der
Philologie entstanden ist. Statt weitere programmatische Verlautbarungen
zur Methodendiskussion beizutragen, erscheint es deshalb fruchtbarer,
ausgewählte Stadien aus der Geschichte der Philologie in Erinnerung zu
rufen, um sie gegebenenfalls neu zu akzentuieren. Der Begriff der
'Philologie' selbst ist in diesem Zusammenhang offen, da es ja gerade
auch darum gehen muß, ihre historisch wandelbaren Konstellationen, ihren
Zusammenhang mit verschiedenen Wissens-Formationen und -Praktiken
aufzuzeigen. Der Workshop ist als eine Stichprobe für die Produktivität
einer solchen Perspektive geplant, weswegen sich die Beiträge auf die
Zeit um 1800 konzentrieren werden, ergänzt um einen Rückblick am Anfang
und einem Ausblick zum Schluß.