Podiumsdiskussion u.a. mit Patrick Eiden-Offe
21.10.2017 · 16.30 Uhr

Wie kam die Theorie in das Theater und was macht sie da?

Ort: HAU Hebbel am Ufer (HAU3), Tempelhofer Ufer 10, 10963 Berlin, Studio 2

Podiumsgespräch mit Jule Flierl, Patrick Eiden-Offe und Aenne Quinones. Moderiert von Sandra Umathum. Veranstaltung im Rahmen des 5. Branchentreffs der freien darstellenden Künste Berlin.

Seit den 80ern liegen in allen deutschen Dramaturgien halbgelesene Merve-Büchlein herum. Mit dem »langen Sommer der Theorie« und dem Aufkommen des sogenannten Autorentheaters sind populäre Theorien immer wieder Folien, durch die bestehende Dramen gelesen und interpretiert werden oder die den Kern neuer Stückentwicklungen liefern. Bestimmte Theorien sind prägender als andere: in den 90ern und 00er Jahren gab es nur wenige Programmhefte ohne Deleuze/Guattari, Foucault oder Wittgenstein. Heute sind die beeinflussenden Theorien weniger monothematisch, aber um so stärker in die Narrative und auch in die Produktionsweisen der Akteur*innen selbst geflochten.
Der überdisziplinäre Charakter von Theorien überspringt die Grenzen der Fächer akademischer Institutionen. Vielleicht bedingt das auch die Attraktion von nicht-institutionell gebundenen Künstler*innen? Und wenn die Theorien in ihrem Umfang den akademischen Workflow und seine Methoden und Sprachen sprengen, braucht es dann nicht zwingend die Kunst als mögliche Reflexionstechnik?

Patrick Eiden-Offe ist Germanist und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt Theoriebildung im Medium von Wissenschaftskritik.