Zwischen Kulturrausch und Rauschkultur. Wie Drogenkonsum unsere Kultur beeinflusst
Gespräch zwischen Eva Geulen und Jenny Friedrich-Freksa, moderiert von Jochen Müller, im Rahmen der Reihe Was Sie schon immer über Drogen wissen wollten an der Urania Berlin
Der Konsum von Drogen gehört seit Jahrtausenden zu den wenigen Dingen, die alle menschlichen Kulturen vereinen. Manche behaupten gar, der Mensch hätte den Ackerbau nur entwickelt, um Bier brauen zu können. Doch ungehemmt kann Rausch zu Abhängigkeit und Sucht führen, weshalb er meist streng ritualisiert wird. Genau diese Rituale prägen wiederum die menschlichen Kulturen.
Über die Jahrhunderte wurden Rauschdrogen von Mitteln, um mit Göttern zu kommunizieren, zu einer Inspriationsquelle für Kunschaffende und Schriftsteller*innen. So haben die Versuche, Rausch zu beschreiben, die Romantik geprägt. In der heutigen Leistungsgesellschaft wird Rausch zumeist als negativ, weil unproduktiv, aufgefasst. Und Rauschdrogen werden ›mikrodosiert‹, um nicht zu berauschen, sondern die Leistung zu fördern. Ist das die »schöne neue Welt«?
Jochen Müller diskutiert mit Gästen und Publikum, wie Rausch und Kultur sich gegenseitig beeinflussen und was beides für uns Menschen bedeutet.
Jenny Friedrich-Freksa ist Chefredakteurin von Kulturaustausch, der Zeitschrift für internationale Perspektiven, Berlin.
Die Literaturwissenschaftlerin Eva Geulen ist die Direktorin des ZfL, Vorstandsmitglied der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin und Professorin für europäische Kultur- und Wissensgeschichte am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite der Veranstaltung.
