Eva Geulen (ZfL/HU Berlin): Form als kulturwissenschaftlicher Grundbegriff

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung Berliner Kulturwissenschaft des Instituts für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin

zum Vortrag:
An Form als kulturwissenschaftlichen Grundbegriff wird man zunächst nicht denken. Gleichwohl hat ihn mit Ernst Cassirer eine prominente Figur der ersten Kulturwissenschaften ins Zentrum seiner dreibändigen Philosophie der symbolischen Formen gestellt. Dem bekannten Text möchte ich mich aber nun von dem Ort her nähern, an dem bestimmte Aspekte des Formbegriffs unter Druck geraten sind. Von den dahinter liegenden Erfahrungen zeugen Cassirers letzte in den USA verfassten Texte (Myth of the State und Essay on Man). Im Ausgang von diesen Texten möchte ich einen Vorschlag zum Verhältnis von Form und Kultur entwickeln.

Eva Geulen ist die Direktorin des ZfL, Vorstandsmitglied der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin und Professorin für europäische Kultur- und Wissensgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie leitet das DFG-Forschungsprojekt Zeit und Form im Wandel. Goethes Morphologie und ihr Nachleben im 20. Jahrhundert.

Die Ringvorlesung bietet einen Einblick in die wichtigsten Positionen, Forschungsfelder und Methoden der Berliner Kulturwissenschaft. Sie eröffnet zugleich die Möglichkeit, sich intensiv mit ausgewählten Fragestellungen und Problemen der human-animal-studies, der border-studies, der Geschlechter-, Rassismus- und Intersektionalitätsforschung, der Kultur- und Wissensgeschichte, der Geschichte der Kulturtechniken und der Kulturtheorien sowie der kulturwissenschaftlichen Ästhetik auseinanderzusetzen.