Logiken der Kulturforschung
Program
Die Veranstaltungsreihe "Wege zur Kulturforschung" will jenen Fragen
nachgehen, die im Rahmen des cultural turn der Geisteswissenschaften
virulent geworden sind. Was ist der Gegenstand der Kulturwissenschaften?
Und wie tritt sie an ihre Gegenstände heran? Und – nicht zu vergessen -
was ist die gesellschaftliche Relevanz der Kulturwissenschaften? Diese
sehr grundlegenden Fragen sind in höchstem Maße klärungsbedürftig. Ja,
man könnte sogar zugespitzt formulieren: Ohne die Klärung dieser Fragen
läßt sich vernünftigerweise keine Kulturwissenschaft betreiben.
Die Auftaktveranstaltung steht unter dem Motto "Logiken der
Kulturforschung". Ausgehend von der Prämisse, daß sich
kulturwissenschaftliche Ansätze nicht über ihren 'Gegenstandsbereich',
sondern über ihre Herangehensweise definieren, will diese Tagung der
Frage nachgehen, welche theoretischen und methodischen Prämissen für
diese Herangehensweise ausschlaggebend sein könnten und welche
praktischen Konsequenzen dies für ein kulturwissenschaftliches
Forschungsprogramm hat.
Damit sind zum einen jene Herangehensweisen angesprochen, die sich im
Rückgriff auf bestehende Methoden definieren, wie es etwa das Schlagwort
"Kulturwissenschaft als Philologie" nahelegt. In diese Reihe gehören
aber sicherlich auch diskursanalytische oder dekonstruktivistische
Ansätze, die Eingang in die Diskussion um die Verfahrensweisen der
Kulturwissenschaften gefunden haben – so im Fall der Postcolonial
Studies oder der Medientheorie. Zum anderen geht es aber auch darum, die
Übergänge zu neuen Forschungsfeldern zu beleuchten – etwa zu den
Science Studies und der Medizingeschichte oder den und
Bildwissenschaften.
Mit einem Wort: Es geht darum, zu klären, inwiefern sich die Logiken der
Kulturwissenschaften als Logiken des Übergangs begreifen lassen.
PROGRAMM:
Donnerstag, 17.8.2006
21:00 Rico Gubler: Logiken der Komposition (Gesprächskonzert)
Freitag, 18.8.2006
9:30 Uwe Wirth (ZfL Berlin): Konjektur und Aufpfropfung als Logiken der Kulturforschung
10:30 John Michael Krois (Humboldt-Uni Berlin): Zur Logik der Bilder
12:00 Claudia Schmölders (Humboldt-Uni Berlin): Logiken der Schwelle
14:30 Steffen Martus (Uni Erlangen): Philo-Logik - Philologie als Kulturwissenschaft
16:00 Sandro Zanetti (Uni Basel): Logiken der Schreibkultur
17:00 Daniel Weidner (ZfL Berlin): Logik der Lektüre
21:00 Silvia Henke (HGK Luzern / Uni Basel): Zusammenfassung
Samstag, 19.8.2006
9:30 Ulrike Vedder (ZfL Berlin): Logiken des Vererbens
10:30 Safia Azzouni (MPI für Wissenschaftsgeschichte Berlin): Logik populärer Wissenskulturen
12:00 Matthias Günther (Kammerspiele München): Logik des Theatralen
14:30 Niels Werber (Uni Bochum): Logiken der Liebe
16:00 Elisabeth Strowick (ZfL Berlin): Logik der Infektion
21:00 Beat Schläpfer (HGK Luzern): Zusammenfassung
Sonntag, 20.8.2006
10:00 Peter Geimer (ETH Zürich): Zeugs. Versuch über die Macht der Dinge
11:00 Abschlussdiskussion
Weitere Informationen:
http://www.l-arc.ch/DesktopDefault.aspx/tabid-12/14_read-12964/