Philosophie der Lebenswissenschaften
Program
Philosophie der Lebenswissenschaften, DFG-Netzwerk, mit Georg Toepfer (ZfL)
Das Netzwerk Philosophie der Lebenswissenschaften wurde im Oktober 2011 gegründet und wird von der DFG gefördert. Ähnlich wie die neue Gesellschaft für Wissenschaftsphilosophie (GWP) für den Bereich der Wissenschaftsphilosophie allgemein, versucht das Netzwerk, die in Deutschland vorhandenen Ressourcen zum Forschungsbereich der wissenschaftsphilosophisch ausgerichteten Philosophie der Lebenswissenschaften zu bündeln, um damit den Forschungsbereich inhaltlich wie wissenschaftsorganisatorisch voran zu bringen.
In der inhaltlichen Arbeit konzentriert sich das Netzwerk auf eine derzeit zu beobachtende, zweifache Neuorientierung des Forschungsbereichs:
- Es gibt eine Neuorientierung in den wissenschaftsphilosophischen Fragestellungen, weg vom Status der Evolutionstheorie und dem Reduktionismus in der Genetik, hin zum spezifischen Charakter von Erklärungsarten, Methoden, gesetzesartigen Aussagen und anderen epistemischen Ressourcen in den Lebenswissenschaften (z.B. Mechanismen, Modelle, kontrafaktisches Denken, Klassifikationen, Datenbanken, gesellschaftliche und epistemische Werte).
- Die Philosophie der Biologie wird zu einer Philosophie der Lebenswissenschaften im weiten Sinne. Teilgebiete wie die Physiologie, Immunologie, Neurologie, Systembiologie, synthetische Biologie, Medizin, Epidemiologie, Ökologie und Anthropologie rücken nicht zuletzt wegen der wissenschaftsphilosophischen Neuorientierung stärker in das Blickfeld.
Wissenschaftsorganisatorisch soll v.a. die Sichtbarkeit der deutschen Forschung im Bereich Philosophie der Lebenswissenschaften und die Kooperation zwischen einzelnen Standorten gefördert werden. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Erarbeitung von innovativen Konzepten zu einer verbesserten Nachwuchsausbildung in dem Forschungsbereich (z.B. durch eine interuniversitäre Doktorandenausbildung). In diesem Rahmen gibt es seit 2013 Bestrebungen, eine langfristige Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie (DGGTB) aufzubauen. Kärin Nickelsen wird sich als stellvertrendende Vorstandsvorsitzende der DGGTB dafür einsetzen. Sprecherin des Netzwerks ist Maria Kronfeldner.
Gründungsmitglieder des Netzwerks
- Bauer, Susanne (Frankfurt)
- Huber, Lara (Braunschweig/Wuppertal)
- Kaiser, Marie I. (Köln)
- Keuck, Lara (Berlin)
- Krohs, Ulrich (Münster)
- Kronfeldner, Maria (Bielefeld)
- McLaughlin, Peter (Heidelberg)
- Nickelsen, Kärin (München)
- Reydon, Thomas (Hannover)
- Roughley, Neil (Essen)
- Sachse, Christian (Lausanne)
- Schark, Marianne (Berlin)
- Toepfer, Georg (ZfL)
- Weber, Marcel (Genf)
- Wild, Markus (Fribourg)