Leben und Schreiben im (Berliner) Exil – Belarussische Spurensuchen zwischen Gegenwart und Vergangenheit
Lesung und Gespräch mit Alhierd Bacharevič, Sveta Ben, Olga Bubich, Julia Cimafiejeva, Dmitri Strotsev und Zmicier Vishniou
Ein Abend mit sechs Autor:innen aus Belarus, die aufgrund der Repressionen durch das belarussische autoritäre Regime im Berliner Exil leben
Moderation: Miriam Finkelstein und Nina Weller
Dolmetscherin: Tatsiana Kupreichyk
Wie Tausende andere haben die Autor:innen Alhierd Bacharevič, Sveta Ben, Olga Bubich, Julia Cimafiejeva, Dmitri Strotsev und Zmicier Vishniou seit der brutalen Niederschlagung der Massenproteste gegen das autoritäre Regime Lukaschenka 2020 Belarus verlassen. Eine Rückkehr kommt angesichts der Risikos verhaftet zu werden aktuell nicht infrage. So ist Berlin für sie zum neuen Lebensmittelpunkt geworden – wenn auch mit prekärem Aufenthaltsstatus.
Neben Vilnius und Warschau ist Berlin einer der wichtigsten Orte des belarussischen Exils. Die belarussische Literaturszene hat hier bereits zarte Wurzeln geschlagen und sich international vernetzt. Aber wie lebt, liest und schreibt es sich für belarusische Schrifsteller:innen im Berlin der 2020er Jahre? Wie hat sich das Sprechen und Nachdenken über Literatur in einem Dasein des »Dazwischen« verändert? Wie nehmen die Autor:innen den Lebensalltag in ihren Berliner Nachbarschaften – in Charlottenburg, Hohenschönhausen, Mitte, Neukölln, Wedding oder anderen Stadteilen – wahr? Gibt es literarische Vorbilder, die ihren Blick auf Berlin als Transit- oder Zufluchtsort prägen? Welche Spuren vergangener belarussischer Exilgeschichten lassen sich finden?
In einem zweiteiligen Abend wollen wir in Lesungen und Gesprächen Brücken zwischen Vergangenheiten und Gegenwarten des Berliner Exils schlagen.
Die Veranstaltung wird gefördert vom Leibniz-Forschungsverbund Wert der Vergangenheit.