01.10.2014

Wolfgang Schivelbusch: Senior Fellow des ZfL

Wolfgang Schivelbusch ist seit den 1970er Jahren einer der international meistgelesenen deutschen Historiker. In seinen größtenteils auch ins Englische übersetzten Büchern verbindet er mentalitäts-, technik- und wissenshistorische Ansätze. Richtungsweisend sind seine Geschichte der Eisenbahnreise (1977), in der er die »Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert« darstellt, und Die Bibliothek von Löwen (1988), eine materialgesättigte Studie zur komplexen Kulturgeschichte der Zerstörungen und Reparationen in der »Zeit der Weltkriege«. Für die Intellektualgeschichte der 1920er Jahre prägte Schivelbusch den seither oft zitierten Begriff der Intellektuellendämmerung (1982). Schivelbusch untersuchte sowohl die Entfernte Verwandtschaft (2005) zwischen Faschismus, Nationalsozialismus und New Deal als auch das Geistige Berlin der Jahre 1945–1948 (1995). Seine zahlreichen Bücher sind am Rande akademischer Schulbildungen entstanden und hatten eine umso größere Ausstrahlung auf die kulturwissenschaftliche Forschung der letzten Jahrzehnte.

Nach langjähriger Tätigkeit u.a. an der New York University ist Wolfgang Schivelbusch ab Oktober 2014 Senior Fellow des ZfL.

Am 03.12.2014 hält er den Mittwochsvortrag: Die Urkonsumtion. Vom wechselseitigen Verzehr der Dinge und der Menschen.