Mittwochsvortrag
15.11.2006 · 21.00 Uhr

Begehren nach dem Affekt

Ort: ZfL, Jägerstr. 10/11, 10117 Berlin, R. 06
Organisiert von Marie-Louise Angerer

Programm

Marie-Louise Angerer ist im November 2006 Gastwissenschaftlerin am ZfL.

Zum Vortrag
Unterstützt durch den Aufschwung von Gehirn- und Kognitionsforschung, drängen Affekt, Gefühl und Emotion ins Zentrum medientheoretischer, philosophischer und künstlerischer Aufmerksamkeit. Der Ausruf „wir sind, weil wir fühlen“ (A. Damasio) verweist allerdings weniger auf eine Wiederentdeckung einer verdrängten, vergessenen Sinnlichkeit als vielmehr auf eine tieferliegende, dynamische Verschiebung im Denken des Humanen. Basale Paradigmen dieses Denkens – wie die Sprache und die Sexualität – verlieren in diesem Prozess zunehmend ihren definitorischen Stellenwert zugunsten einer affektiven Fassung des menschlichen Organismus, der menschlichen Existenz.

Zur Person
Marie-Luise Angerer ist Professorin für Medienwissenschaft an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Mehrjährige Forschungs- und Lehrtätigkeit in den USA, Großbritannien, Australien und Kanada, Vertretungs- und Gastprofessuren in Budapest, Zürich, Ljubljana, Berlin und Bochum. Angerer arbeitet in den Feldern der Kunst-, Medien- und Gendertheorien, derzeit zur Verflechtung von Affekt, Sprache und Sexualität.

Publikationen (Auswahl)
Das Begehren nach dem Affekt (Zürich/Berlin, i.V.); Body Options. Körper. Spuren. Medien. Bilder (Wien 1999); Herausgeberin (mit Kathrin Peters und Zoe Sofoulis) von Future Bodies. Zur Visualisierung von Körpern in Science und Fiction (Wien/New York 2002); Mitherausgeberin von Der andere Schauplatz. Psychoanalyse. Kultur. Medien (Wien 2001).