Begehren nach dem Affekt
Programm
Marie-Louise Angerer ist im November 2006 Gastwissenschaftlerin am ZfL.
Zum Vortrag
Unterstützt
durch den Aufschwung von Gehirn- und Kognitionsforschung, drängen
Affekt, Gefühl und Emotion ins Zentrum medientheoretischer,
philosophischer und künstlerischer Aufmerksamkeit. Der Ausruf „wir sind,
weil wir fühlen“ (A. Damasio) verweist allerdings weniger auf eine
Wiederentdeckung einer verdrängten, vergessenen Sinnlichkeit als
vielmehr auf eine tieferliegende, dynamische Verschiebung im Denken des
Humanen. Basale Paradigmen dieses Denkens – wie die Sprache und die
Sexualität – verlieren in diesem Prozess zunehmend ihren definitorischen
Stellenwert zugunsten einer affektiven Fassung des menschlichen
Organismus, der menschlichen Existenz.
Zur Person
Marie-Luise
Angerer ist Professorin für Medienwissenschaft an der Kunsthochschule
für Medien in Köln. Mehrjährige Forschungs- und Lehrtätigkeit in den
USA, Großbritannien, Australien und Kanada, Vertretungs- und
Gastprofessuren in Budapest, Zürich, Ljubljana, Berlin und Bochum.
Angerer arbeitet in den Feldern der Kunst-, Medien- und Gendertheorien,
derzeit zur Verflechtung von Affekt, Sprache und Sexualität.
Publikationen (Auswahl)
Das
Begehren nach dem Affekt (Zürich/Berlin, i.V.); Body Options. Körper.
Spuren. Medien. Bilder (Wien 1999); Herausgeberin (mit Kathrin Peters
und Zoe Sofoulis) von Future Bodies. Zur Visualisierung von Körpern in
Science und Fiction (Wien/New York 2002); Mitherausgeberin von Der
andere Schauplatz. Psychoanalyse. Kultur. Medien (Wien 2001).