Das Leben, der Tod und die ›Staubige Wiedergeburt‹. Zur Vermittlung von Bo(o)tschaften zwischen Kunst und Wissenschaft
Programm
Podiumsdiskussion anlässlich der Ausstellung LOOPING LIFE von Sabine Kacunko mit:
Tilman Baumgärtel, Sabine Kacunko, Slavko Kacunko, László Kruppa, Margarete Vöhringer
Mit Blick auf die Bakterienkunst von Sabine Kacunko lösen sich scheinbare Widersprüche umso natürlicher und ohne theoretischen Zwang, wenn die Bio-Logie – die Lebens-Wissenschaft – als die Grenzwissenschaft par excellence aufgefasst wird. Die Kunst als Grenzwissenschaft und Trägerin der ›Interface-Ästhetik‹ deutet in diesem Zusammenhang nur allzu deutlich auf die kreativen und interpretativen Grundlagen der Naturwissenschaften und verweist auf die allgemeinen Makroverbindungen zwischen Kunst und Wissenschaft, die sich im Besonderen auf der Mikroebene stets neu gestalten und verwandeln. Rückblickend wird ersichtlich, wie die ›Grenzkünste‹ und ›Grenzwissenschaften‹ in der Bakterienkunst von Sabine Kacunko ihr Medium fanden, nachdem die frühe Interpenetration von Biologie und Religion ihren geschichtlichen Hintergrund verließ, um neue Kontexte zu erschließen. Die gerne im Verborgenen operierende Alchemie dieser fruchtbaren und zugleich hochexplosiven Mischung wird im Rahmen der Ausstellung LOOPING LIFE in einer Gesprächsrunde erörtert.
Margarete Vöhringer ist Kunstwissenschaftlerin.Sie leitet den Forschungsbereich »Visuelles Wissen« und das Forschungsprojekt Das Auge im Labor
Abb.: Copyright: Sabine Kacunko