Die andere Seite
Leben und Forschen zwischen New York und Berlin

Rowohlt, Hamburg 2021, 320 Seiten
ISBN 978-3-498-09397-6

Wolfgang Schivelbusch blickt auf die Zeiten seines Lebens zurück und formt daraus zugleich eine kulturgeschichtliche Biographie der Bundesrepublik. Ein Leben, das durchweg in Beziehung zu den USA gestanden hat: die GIs im Frankfurter Freibad, denen er als Kind bewundernd gegenüberstand, die Studentenrevolte und sein Aufbruch in das Gritty New York von 1970 und das intellektuelle Leben dort, der Blick aus seiner Wohnung auf das World Trade Center bis zur Rückkehr nach Deutschland.
Schivelbusch bringt in diesem Buch die Themen zusammen, die ihn sein Leben lang beschäftigt haben: die Beziehung von Geist und Macht, die Kultur der Niederlage, Physiologie und Konsumtion. Als melancholisch-distanzierter Zeitzeuge beschreibt er den Weg aus der Eindeutigkeit der Nachkriegszeit zum existenziellen Unbehagen der Gegenwart auf beiden Seiten des Atlantiks. Das Buch ist Autobiographie und Zeitdiagnostik in einem.

Im Dezember 2021 auf Platz 5, im November 2021 auf Platz 7 der Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk Kultur. Ebenfalls im November 2021 auf Platz 5 der Sachbuch-Bestenliste von Literarischer Welt, NZZ, RBB Kultur und Österreich 1.

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»Außenseiter, Grenzgänger, Beobachter: Unverkennbar ist Wolfgang Schivelbusch ein Erbe jener deutschen Denker aus den Zwanzigerjahren, die heute globale Klassiker sind und Theorie und Avantgarde mit Nostalgie und Verlustgefühlen kurzschließen konnten. «
Alexander Cammann, DIE ZEIT vom 16.12.2021
 
»Schivelbusch, der heute 80 Jahre alt wird, bekleidete nie akademische Positionen, sondern finanzierte sein Privatgelehrtentum ausschließlich mit Stipendien, Projektförderungen und auch Unternehmensaufträgen. So liegt auf seinen glänzend geschriebenen Büchern nicht der Mehltau der universitären Beamtenwissenschaft. «
Michael Mönninger, Süddeutsche Zeitung vom 25.11.2021
 
»Der Blick vom Balkon scheint typisch für Schivelbusch, der keine akademische Karriere machte, sondern als analytischer Zaungast die Gelände einzelner Fächer überblicken und Kontexte über Fachgrenzen hinweg entwickeln konnte, der Kulturwissenschaftler wurde, noch ehe das Fach existierte.«
Caroline Fetscher, Tagesspiegel vom 22.11.2021

Medienecho

31.03.2022
Een betere wereld begint in New York

Rezension von Michel Krielaars, in: NRC, 31.3.2022 (auf Niederländisch)

01.02.2022
Undercover-Marxismus in Manhattan

Rezension von Felix Klopotek, in: Neues Deutschland, 1.2.2022

27.12.2021
Am Tisch der Mächtigen sitzen

Rezension von Thomas Wagner, in: Neues Deutschland, 27.12.2021

16.12.2021
Auf dem Sand von Manhattan

Der Kulturwissenschaftler Wolfgang Schivelbusch hat ein eigenwillig schönes Erinnerungsbuch veröffentlicht. Ein Hausbesuch.
Rezension von Alexander Cammann, in: DIE ZEIT 52 (16.12.2021), 63

26.11.2021
»Ich habe eine gewisse Lust am Reaktionären«

Der Literaturforscher Wolfgang Schivelbusch verbrachte fast die Hälfte seines Lebens in New York. Jetzt lebt er wieder in Berlin. Was ihn als ehemaligen 68er besonders beschäftigt, ist die Niederlage konservativer Elemente im heutigen Deutschland. Rezension von Marc Reichwein, in: WELTplus, 26.11.2021

26.11.2021
Verlusterfahrungen des Fortschritts

Reaktionär ehrenhalber: Der Kulturhistoriker Wolfgang Schivelbusch lässt sich in einem neuen Buch zu seiner intellektuellen Biographie befragen. Rezension von Sonja Asal, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2021

25.11.2021
Die Arbeit der Dinge am Menschen

Der Kulturhistoriker Wolfgang Schivelbusch untersucht die wechselseitige Modellierung von Mensch und Maschine in der Moderne – und feiert 80. Geburtstag. Rezension von Michael Mönninger, in: Süddeutsche Zeitung, 25.11.2021

22.11.2021
Der machtlose Souverän

Forschen und Leben diesseits und jenseits des Atlantiks: Der Historiker Wolfgang Schivelbusch blickt in einem Gesprächsband zurück auf sein Leben. Rezension von Caroline Fetscher, in: Tagesspiegel, 22.11.2021

12.11.2021
Wolfgang Schivelbusch: »Die andere Seite«

Rezension von Ralph Gerstenberg, in: Deutschlandfunk, Sendung: Büchermarkt, 12.11.2021

04.11.2021
Lust auf intellektuelle Entgrenzungen

Der Kulturhistoriker Wolfgang Schivelbusch hat eine anregende intellektuelle Autobiographie in Gesprächsform vorgelegt. Es ist eine unterhaltsame Exkursion in Felder, in denen die Kultur- und Geistesgeschichte äußerst spannend sein kann. Rezension von Helmut Böttiger, in: Deutschlandfunk Kultur, Sendung: Lesart, 4.11.2021

04.11.2021
Leben zwischen New York und Berlin

Rezension von Mladen Gladić, in: Literarische Welt vom 4.11.2021