Der Geist von Turin
Program
Veranstaltung des Literaturhauses Berlin in Zusammenarbeit mit dem Istituto Italiano di Cultura
Maike
Albath, Literaturkritikerin und Essayistin, die 2003 mit dem Alfred
Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet wurde, ist eine profunde
Kennerin der italienischen Gegenwartskultur. In ihrem soeben
erschienenen Buch Der Geist von Turin. Pavese, Ginzburg, Einaudi und die Wiedergeburt Italiens nach 1943
beschreibt sie, wie in Mussolinis Italien, im Schatten der Fabriken von
Fiat und Olivetti, sich in den dreißiger Jahren in Turin ein paar
gebildete Leute begegneten, die Zeitschriften und Verlage gründeten und
kritische Artikel schrieben. Sie nahmen Verbannung und Gefängnis auf
sich und fühlten sich als Avantgarde. Aus ihrem Kreis um Cesare Pavese,
Leone und Natalia Ginzburg und dem Einaudi-Verlag kam jener Geist, der
nach 1945 das Klima intellektueller Freiheit in Italien wesentlich
geprägt hat. Maike Albath beschwört in ihrem Buch die Stadt und die
besondere geistige Landschaft, in der diese fruchtbare Episode aus
Italiens jüngerer Geschichte ihren Lauf nahm.
Im Gespräch mit Maike Albath: der Kulturhistoriker Carlo Ginzburg (Honorary Member des ZfL) und der Autor und Verleger Michael Krüger.