Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung für Luka Nakhutsrishvili
Am 1. April 2015 nimmt der Literaturwissenschaftler Luka Nakhutsrishvili (*1987) mit einem Alexander von Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin die Arbeit an seinem Projekt Das unstimmige Gesamtkunstwerk. Wagner-Inszenierungen zwischen künstlerischem Handwerk und ästhetischer Ideologie auf.
Der Wissenschaftler vom Institut für Sozial- und Kulturforschung der Staatlichen Ilia-Universität Tbilisi (Georgien) wird zwei Jahre lang am ZfL im Forschungsbereich Wissensordnungen Richard Wagners Theorie des Gesamtkunstwerks im Verhältnis zur Moderne erforschen.
Nach einem B.A. (Tbilisi 2008) und einem M.A. in Philosophie (Master Mundus EuroPhilosophie, Prag/Toulouse/Wuppertal 2010) hat sich Nakhutsrishvili in seiner Dissertation im Fach Literaturwissenschaft mit der Beziehung zwischen Philosophie und Literatur anhand der Körperphilosophie von Jean-Luc Nancy und ihrer Schreibtechniken beschäftigt (EMJD Interzones, Bergamo/Perpignan/Tübingen, 2013).
Am Beispiel der Geschichte des Wagner-Gesangs – insbesondere an der Figur der multifunktionalen, die Arbeitsteiligkeit und Fragmentiertheit der modernen Opernindustrie aufhebenden »Singschauspielerin« und an der Debatte um den Abfall des Wagner-Gesangs – sollen in dem Forschungsprojekt die materiellen Auswirkungen von Wagners Kunstideologie untersucht werden.
Das Projekt wird zusätzlich von Prof. Dr. Anno Mungen von dem zur Universität Bayreuth gehörenden Forschungsinstitut für Musiktheater, Schloss Thurnau, betreut.