Filmvorführung & Gespräch
20.05.2025 · 18.00 Uhr

Matthias Schwartz: Popiól i diament

Ort: Kino im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main

Filmvorführung von Popiól i diament (Asche und Diamant, Polen 1958, R: Andrzej Wajda) in der Reihe Kriegsende 1945 – Anfang einer neune Ordnung im Kino im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main, Einführung: Matthias Schwartz

Asche und Diamant ist – unter Beteiligung des Autors – eine Adaption des gleichnamigen Romans von Jerzy Andrzejewski. Der Film spielt in einer kleinen Provinzstadt an zwei Tagen des Jahres 1945, dem 8. und 9. Mai, also dem Tag der deutschen Kapitulation. Polen ist befreit, aber keineswegs befriedet, im Gegenteil: Der Konflikt zwischen der Polnischen Heimatarmee (AK), also der nationalistischen Widerstandsorganisation, und den Kommunisten ist im vollen Gange. Exemplifiziert wird diese Auseinandersetzung an zwei Personen: einem jungen Untergrundkämpfer und dem neuen Bezirkssekretär, welchen die AK ermorden will. Asche und Diamant entwirft aus der Perspektive von 1945 ein düsteres, wenig hoffnungsvolles Bild der polnischen Nachkriegsgesellschaft. Eindrucksvoll zeichnet der Film die Ausweglosigkeit seines jungen, vom Krieg gezeichneten Helden in einer Umgebung, in der guter Wille, Opportunismus und Zynismus sich die Waage halten.

Der Slawist und Historiker Matthias Schwartz ist Stellvertretender Direktor des ZfL und Ko-Leiter des Programmbereichs Weltliteratur. Er leitet die Projekte Weltfiktionen post/sozialistisch. Literaturen und Kulturen aus Osteuropa und Anpassung und Radikalisierung. Dynamiken der Populärkultur(en) im östlichen Europa vor dem Krieg.