Giorgi Maisuradze, Franziska Thun-Hohenstein

Sonniges Georgien
Figuren des Nationalen im Sowjetimperium

LiteraturForschung Bd. 24
Kulturverlag Kadmos, Berlin 2015, 376 Seiten
ISBN 978-3-86599-277-2

Während in der Sowjetunion unter Stalin Terror und Gewalt herrschten, wurde sie in der öffentlichen Propaganda als Hort der ›Brüderlichkeit‹ und ›Völkerfreundschaft‹ inszeniert. Die Kulturpolitik jener Jahre zielte dabei auf eine sowjetweite Repräsentation der nationalen Kulturen und die Etablierung einer ›multinationalen‹ Sowjetkultur. Ungeachtet der ideologischen Vereinheitlichung unterschieden sich die Figuren, die als Darstellungen des Nationalen dienten, je nach den geschichtlichen und (religions-)kulturellen Traditionen der einzelnen Völker erheblich.

Am Beispiel etwa der Kolchis, des georgischen Pantheons nationaler Heroen oder der Figur des mittelalterlichen Dichters Šota Rustaveli zeigen die Autoren, wie solche Figuren des Nationalen in Georgien ausgebildet wurden. Dabei ist Georgien aus wenigstens zwei Gründen aufschlussreich: Zum einen erhielt es als Heimat Stalins sehr viel Aufmerksamkeit, zum andern ließ sich die georgische Kultur durch ihre weit zurückreichende Tradition als eine besonders alte Kultur inszenieren.

Veranstaltung

Buchvorstellung
05.11.2015 · 18.30 Uhr

Sonniges Georgien

Botschaft der Republik Georgien, Rauchstraße 11, 10787 Berlin

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Medienecho

31.12.2016
Sonniges Georgien

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16.05.2015
Die lebensgefährliche Formel Stalins

Rezension von Stephan Wackwitz, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16.05.2015, S. 10