ZfL INFO 23/2019: Tagung: Aussterben. Darstellungen und Diskurse am Beispiel bedrohter Arten und Sprachen, 25.–27.04.2019
Aussterben. Darstellungen und Diskurse am Beispiel bedrohter Arten und Sprachen
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Mit dieser Tagung soll ein Schritt hinter die aufrüttelnden Nachrichten vom Aussterben zurückgetreten und damit die scheinbare Selbstverständlichkeit des Begriffs diskutiert werden. Gefragt wird nach der Geschichte und den Rezeptionsweisen der Diskurse vom Aussterben im Spannungsfeld verschiedener Disziplinen, nach den Formen ihrer Repräsentation und Erzählung. Kontrastfolie der Fragen ist dabei eine geweitete historische Perspektive, die deutlich macht, wie sehr die Rhetorik der Moderne das Verschwinden und Vernichten des nicht mehr Passenden ehemals in Kauf nahm oder sogar forderte.
Ziel ist es, Problemfelder und Semantiken des Aussterbens in historischer und vergleichender Perspektive zu analysieren. Spezielle Interessen gelten dabei der Veränderung der Problemwahrnehmungen und Problembeschreibungen, dem Wandel der zugrundeliegenden Werthaltungen und Weltbilder, den konzeptuellen Verflechtungen von Natur- und Kulturgeschichte sowie den normativen Begründungsfiguren und Repräsentationsformen.
Programm
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Donnerstag, 25.04.2019
13.15
Eva Geulen (ZfL/HU Berlin), Falko Schmieder (ZfL), Georg Toepfer (ZfL): Begrüßung und Einführung
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Moderation: Falko Schmieder (ZfL)
13.30
Hartmut Böhme (HU Berlin): Der letzte Mensch
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14.30
Simon Strick (FU Berlin): A Genealogy of (the very idea of) White Genocide
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Moderation: Eva Geulen (ZfL/HU Berlin)
16.00
Ursula Heise (UCLA): Artenvielfalt und Stadtzukunft
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17.00
Lena Kugler (Universität Frankfurt a. M.): Weinlands Rulaman (1878) und der »Prehistoric Overkill«. Zur Wissenspoetik prähistorischen Artensterbens
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18.00
Stefan Willer (HU Berlin): Die Gente und die Symbionten. Dietmar Daths und Donna Haraways Szenarien jenseits des Aussterbens
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Freitag, 26.04.2019
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Moderation: Georg Toepfer (ZfL)
9.30
Gerhard Scholtz (HU Berlin): Extinktionsereignisse in der Geschichte des Lebens. Wer oder was stirbt da eigentlich aus?
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10.30
Thomas Lemke (Universität Frankfurt a. M.): Reversing Extinction. Cryopreservation as a Form of Life in ›Frozen Zoos‹
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12.00
Elisabeth Güde (LMU München): »La mort parle par ma bouche... «. Literarische Inszenierungen des Judenspanischen als sterbende Sprache
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Moderation: Dirk Naguschewski (ZfL)
14.30
Manfred Krifka (ZAS Berlin): Sprachen sterben – who cares?
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15.30
Mandana Seyfeddinipur (ZAS Berlin): Sprachen sterben nicht, Menschen geben sie auf
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17.00
Tonjes Veenstra (ZAS Berlin): Biocultural diversity. Sterbebegleitung unerwünscht
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Samstag, 27.04.2019
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Moderation: Eva Axer (ZfL)
9.30
Jens Jetzkowitz (Museum für Naturkunde Berlin): Zur Analyse von politischen Narrativen im Biodiversitäts- und Aussterbediskurs
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10.30
Bernhard Malkmus (Newcastle University): Unter den Augen des Luchses. Aussterbe-Narrative und Modernekritik
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12.00
Georg Toepfer (ZfL): Wann und warum wurde Aussterben zum Problem? Eine kleine Theorie der Moderne
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