
Politik und Literatur. Das Alltagsleben im Autoritarismus
Der Buchklub »Politik und Literatur« beschäftigt sich dieses Mal mit dem Alltag in autoritären Gesellschaften. Wir lesen Romane, die sowohl rasche Regimewechsel als auch das langsame Hinabgleiten in den Autoritarismus oder Übergänge von allgegenwärtiger Beobachtung über gesellschaftliche Entmutigung bis hin zu persönlicher Freiheitsberaubung literarisch darstellen. Zur Untersuchung der Wechselwirkung zwischen Alltag und Autoritarismus sowie der Frage, wie sich undemokratische Ansichten und antipolitische Verhaltensmuster schleichend in den Alltagsroutinen der Menschen festsetzen, bieten sich Romane an, die den Kalten Krieg thematisieren (oder gar mit spezifisch literarischen Mitteln vorantreiben), etwa George Orwells 1984 oder Arthur Koestlers Sonnenfinsternis.
Über die Literaturliste wird beim Auftakttreffen am 14. Oktober (18.00 Uhr) abgestimmt. Neben dem Fokus auf dem Kalten Krieg werden wir Romane lesen, in denen es um Ohnmachtserfahrungen gegenüber der Politik, Militarisierung und Atomwaffen geht sowie solche, die den Glauben an die Zukunft und Möglichkeiten der Selbstermächtigung thematisieren.
Ausgehend von den literarisch dargestellten Erfahrungen mit autoritären Regimen im vergangenen Jahrhundert möchten wir über gegenwärtige autoritäre Tendenzen diskutieren. Diese zeigen sich beispielsweise in der Perfektionierung staatlicher Kontrollen oder in der Aufmerksamkeitssteuerung durch soziale Medien, die ein aufkommender Technofeudalismus geschickt zu nutzen weiß.
Der Buchklub trifft sich zwischen Oktober 2025 und Juni 2026 einmal im Monat in der Hellen Panke e.V.
2025–2026
Organization: Patrick Eiden-Offe, Ivana Perica, Aurore Peyroles (all ZfL), Johanna-Charlotte Horst (Martin Luther University Halle-Wittenberg), Christoph Schaub (University of Vechta), Birgit Ziener (Helle Panke e.V.)
Events
Politik und Literatur. Das Alltagsleben im Autoritarismus
Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin