Afrotopia & Race Relations. Geschichte, Sichtbarkeit und Widerstand
Buchvorstellung und Gespräch auf dem Forum Offene Gesellschaft der Leipziger Buchmesse
Welche Rolle spielt Rassismus in der Konstruktion von Normen, die bis heute wirken? Wie beeinflussen koloniale Kontinuitäten unsere Wahrnehmung von Queerness – besonders in afrodiasporischen Communitys? Darüber sprechen Jenaba Samura und Michaela Dudley auf dem Forum Offene Gesellschaft.
Jenaba Samura untersucht in ihrem neuen Essay Afrotopia – Schwarze Konstruktionen von Gender und Sexualität Zusammenhänge zwischen Konzepten von Gender, Queerfeindlichkeit und kolonialistisch geprägten Denkmustern. Wie steht es hier um die Erzählungen in afrikanischer Geschichte und die Prägung in Schwarzen und afrikanischen Communitys? Michaela Dudley legt in Race Relations – Essays über Rassismus offen, wie tief struktureller Rassismus verwurzelt ist, wie er den Alltag Schwarzer Menschen bestimmt und welche Bedeutung Sprache im Kampf gegen Machtstrukturen hat.
Gemeinsam diskutieren Dudley und Samura über die Überschneidungen von Rassismus und Queerfeindlichkeit, über Widerstand und Sichtbarkeit. Dabei rücken sie auch die Intersektion dieser Diskriminierungsformen in den Fokus: Wie wirken sich Mehrfachmarginalisierungen aus und warum ist ein intersektionaler Ansatz von Gerechtigkeit unerlässlich für eine offene Gesellschaft? Beide setzen den kolonialen Erzählungen selbstbewusste Gegenentwürfe entgegen – klug, analytisch und unmissverständlich.
Svenja Gräfen übernimmt die Moderation und bringt Erfahrungen aus literarischer sowie gesellschaftspolitischer Arbeit in die Diskussion ein.
Die Literaturwissenschaftlerin Jenaba Samura ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Schwarze Narrative transkultureller Aneignung: Literarische Akte des Konstruierens afroeuropäischer Welten und der Infragestellung europäischer Grundlagen.