Alexander Kerlin und Sebastian Kirsch: Das Kraftwerk
Symposium zum 20. Todestag von Einar Schleef am Burgtheater in Wien, kuratiert von Alexander Kerlin und Sebastian Kirsch
Am 21. Juli 2021 jährt sich der Tod des Künstlers und Theatermachers Einar Schleef zum zwanzigsten Mal. Nur zwei Genies, schrieb Elfriede Jelinek seinerzeit in ihrem Nachruf, habe es nach dem Krieg in Deutschland gegeben; im Westen Fassbinder und, aus dem Osten kommend, Einar Schleef, das »Kraftwerk«, das »Strom erzeugt hat«, indem seine Flügel sich »im eigenen Strom pausenlos gedreht« hätten. Tatsächlich kann Schleefs Bedeutung für das Theater kaum überschätzt werden – in erster Linie deswegen, weil er wie kein Zweiter an der Wiederentdeckung des Chores gearbeitet hat. Am Burgtheater fand 1998 seine wohl legendärste Inszenierung statt, die Uraufführung von Jelineks Ein Sportstück, es folgten mit Wilder Sommer (nach Goldoni) und der Uraufführung von Ulla Berkéwicz’ Der Golem in Bayreuth1999 noch zwei weitere eminente Bühnenarbeiten. In einem zweitägigen Symposium im November 2021 sammeln sich Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Weggefährt*innen von Schleef und stellen ihre jeweiligen Zugänge und Auseinandersetzungen vor – als Vortrag, Diskussion, Lesung oder künstlerische Intervention.
Der Theaterwissenschaftler Sebastian Kirsch ist Feodor Lynen-Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung mit dem Projekt Umgebungswissen der Theatermoderne. Milieu – Umwelt – Environment / Hauptmann – Appia – Kiesler.