Workshop
24.05.2002 – 25.05.2002

Der Raum der polnischen und russischen Exilliteratur des 20. Jahrhunderts. Zur Topologie »gebrochener Zivilisationen«

ZfL-Projekt(e): Erinnerungsliteratur

Programm

Die polnische und die russische Kultur entwarfen sich als an der Peripherie Europas gelegen oder in einer eigenartigen Zwischenstellung zwischen Europa und Asien bzw. zwischen Ost- und Mitteleuropa befindlich. Ihr zivilisatorisches Selbstverständnis war eng an eine geografische Lagebeschreibung gebunden. Beide Kulturen wurden im 18. Jahrhundert durch sehr verschiedenartige real- und mentalitätshistorische Zäsuren bzw. Brüche geprägt: die russische durch die Petrinischen Reformen zu Beginn des 18. Jahrhunderts, die polnische Kultur durch den Verlust der unabhängigen Staatlichkeit am Ende des 18. Jahrhunderts. Im 19. und 20. Jahrhundert emigrierte ein beträchtlicher Teil der polnischen und russischen Intelligenz. Der Workshop untersucht die epistemologische Bedeutsamkeit der Exilliteratur für diese beiden Konstellationen.