Lesung und Gespräch
15.12.2004 · 20.00 Uhr

Formen des Schreibens

Ort: Literaturhaus Berlin, Fasanenstr. 23, Berlin-Charlottenburg, Großer Saal
Organisiert von Claudio Magris

Programm

Ausgehend von seinem letzten Buch, dem autobiographisch geprägten Drama La Mostra (2001; dt. Die Ausstellung, 2004), wird Claudio Magris über "zwei Formen des Schreibens” (Ernesto Sábato) sprechen: die "taghelle", die die Weltanschauung des Autors widerspiegelt und auch das Chaos der Welt in Ordnung zu bringen versucht, und die "nächtliche" Schreibweise, die manchmal denselben Autor gegen seinen Willen mit seiner Meduse konfrontiert und insofern jede Form zerstört und sprengt. Im Gespräch mit Claudio Magris wird Gelegenheit sein, seine vielfältige Existenz als Literaturwissenschaftler, Essayist und Autor literarischer Texte zu erörtern.

Claudio Magris wurde 1939 in Triest geboren, wo er seit 1978 als Professor für Neuere Deutsche Literatur lebt. Schon seine Dissertation Il mito absburgico nella letteratura austriaca moderna (1963; dt. "Der Habsburgische Mythos in der österreichischen Literatur", 1966/2000) beschäftigt sich mit Mitteleuropas Neigung in den Südosten, die seine "Biographie" der Donau (Danubio, 1986; dt. Donau, 1988) weiter explorierte. Außer Essays (von denen einige auf deutsch in dem Band Utopie und Entzauberung, 2002, versammelt sind) schrieb er Dramen sowie Bücher, in denen sich Essayistik und Erzählung verbinden (u.a. Ein anderes Meer, dt. 1992; Die Welt en gros und en détail, dt. 1999). Überdies ist er regelmäßiger Mitarbeiter des Corriere della Sera.