Postdigital, ästhetisch, kooperativ: Der nächste Text
Buchvorstellung von Der nächste Text. Postdigitale ästhetische Kooperation. Hanna Hamel im Gespräch mit Philipp Schönthaler
Schreiben, Lesen, Veröffentlichen – alle Prozesse der Textproduktion leben von Zusammenarbeit und Kooperation. Aber wie verändern sich diese unter den Bedingungen der fortschreitenden Digitalisierung? Welche Konsequenzen haben die Veränderungen für unser Verständnis von literarischen Texten, die nicht mehr nur über Verlage und gedruckte Bücher, sondern auch in neuen Formaten online zu ihren Leser:innen finden? Und welche Herausforderungen birgt die Möglichkeit, Texte mithilfe von Sprachmodellen zu generieren?
Über diese und benachbarte Fragen denkt die Literaturwissenschaftlerin Hanna Hamel in ihrem Buch Der nächste Text. Postdigitale ästhetische Kooperation (Matthes & Seitz Berlin 2025) nach. In einem Gespräch stellen Hanna Hamel und der Schriftsteller Philipp Schönthaler das Buch vor.
Hanna Hamel studierte Philosophie und Germanistik in Wien. 2019 promovierte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit über theoretische Entwürfe von Natur und Klima: Übergängliche Natur. Kant, Herder, Goethe und die Gegenwart des Klimas (August Verlag, 2021). Bis 2024 leitete sie das Forschungs- und Transferprojekt »Nachbarschaften in der Berliner Gegenwartsliteratur« am ZfL, in dessen Kontext sie auch die Online-Anthologie Nachbarschaften mit herausgab. 2023 gab sie zusammen mit Eva Stubenrauch Wie postdigital schreiben? Neue Verfahren der Gegenwartsliteratur (transcript Verlag, 2023) heraus.
Philipp Schönthaler ist ein deutscher Schriftsteller. 2012 erhielt er für sein Erzähldebüt Nach oben ist das Leben offen den Clemens-Brentano-Preis. 2019 war er Fellow der Villa Aurora in Los Angeles. Zuletzt setzte er sich in den Essaybänden Die Automatisierung des Schreibens & Gegenprogramme der Literatur (Matthes & Seitz Berlin, 2022) und Wie rationale Maschinen romantisch wurden. KI, Kreativität und algorithmische Postrationalität (Matthes & Seitz Berlin, 2024) intensiv mit der Beziehung zwischen Literatur und KI auseinander.