Vortrag im Rahmen der Ausstellung "Gerüchte"
25.01.2011 · 19.30 Uhr

Tropfendes Gift und donnernde Posaune. Spielarten des Gerüchts in Schillers Dramen

Ort: Museum für Kommunikation, Leipziger Str. 16, 10117 Berlin
Organisiert von Stefan Willer

Programm

Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung "Gerüchte".

Kooperation des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin mit dem Museum für Kommunikation Berlin.

 

Zum Vortrag
Gerücht und dramatische Rede stehen in einem spannungsvollen Verhältnis zueinander. Das Gerücht ist eine anonyme, diffuse und breit streuende Art öffentlicher Kommunikation, während im Drama sprechend-handelnde Einzelpersonen herausgestellt werden. In beiden Fällen geht es jedoch um sprachliche Mittel von hoher Durchschlagskraft. Kein Wunder also, dass sich Theaterautoren immer wieder für die Wirkungsweise von Gerüchten interessiert haben. Der Vortrag behandelt Darstellungen, Funktionen und Deutungen von Gerüchten im dramatischen Werk Friedrich Schillers. Sie reichen von der antiken Fama-Tradition, auf die sich etwa der Titelheld im "Don Karlos" bezieht ("Mich ruft die Weltgeschichte, Ahnenruhm / Und des Gerüchtes donnernde Posaune"), bis zum Getuschel der üblen Nachrede, das im selben Stück als ein langsam wirkender "Tropfen Gift" bezeichnet wird.

Stefan Willer, Germanist und Komparatist, ist stellv. Direktor des ZfL, Leiter des Forschungsbereichs "WissensOrdnungen" und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Generationen in der Erbengesellschaft.

Medienecho

25.01.2011
Tropfendes Gift und donnernde Posaunen

Susanne Papawassiliu im Gespräch mit Stefan Willer, in: RBB-Kulturradio vom 25.01.2011, 09:10 Uhr