Geschichte der deutschen Literaturwissenschaft seit 1945 – Veränderungen des Literaturbegriffs

Das Projekt widmete sich der Erforschung von Geschichte und Theorie des Literaturbegriffs. Im Vordergrund standen dabei die Schwellenzeiten einer Begriffsveränderung in den 1920er, 1960er und 1990er Jahren. Die 1960er Jahre waren Gegenstand des Bands Der Geist der Unruhe. »1968« im Vergleich: Wissenschaft – Literatur – Medien (Berlin 2000) und einer Reihe von Einzelpublikationen. Daran anschließend konzentrierten sich die Forschungen auf Begriffsbildungsprozesse in den 1920er und 1990er Jahren aus drei unterschiedlichen Perspektiven: theoriegeschichtlich (Rainer Rosenberg), mediengeschichtlich (Inge Münz-Koenen) und institutionengeschichtlich (Petra Boden).

Die untenstehenden Teilprojektbeschreibungen sind dem Jahresbericht 2000 der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin entnommen.

1996–2000
Bearbeitung: Petra Boden, Inge Münz-Koenen

Teilprojekte

Theoriegeschichte

Rainer Rosenbergs Arbeit war auf den Abschluß der Forschungen zu den Veränderungen des Literaturbegriffs seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts gerichtet. Dabei ging es erstens um die Klärung der Frage, welche Konsequenzen die verschiedenen poststrukturalistischen Theorien für den Literaturbegriff der Literaturwissenschaft gehabt haben – um die Folgen der Herstellung jener neuen Art von Textimmanenz, die aus der dekonstruktivistischen Auffassung von der Selbstreferentialität als der generellen Kondition von Texten und von der Unbestimmbarkeit des Signifikats hervorgeht (Entdifferenzierung der Textsorten im Begriff der écriture, Textlektüre als Verfolgung der Signifikantenkette vs. Textinterpretation usw.), und um die Bedeutung, die der Substitution des Literaturbegriffs – auch im Hinblick auf einige seiner Komplementärbegriffe wie ›Autor‹ und ›Werk‹ – durch den Diskursbegriff zukommt.

Zweitens wurde eine Analyse der Literaturbegriffe unternommen, mit denen die Ende der 80er Jahre neu aufgekommenen kulturwissenschaftlichen Richtungen der Literaturwissenschaft operieren. Besondere Aufmerksamkeit galt hierbei einmal den im Programm einer Medien(kultur)wissenschaft enthaltenen Ansätzen zu einer Medienkomparatistik, die – unter neuem Aspekt – auf die Strukturen literarischer Texte eingeht und sie mit den Formierungsweisen anderer Medien vergleicht, wie auch den Versuchen, die Rolle der Literatur im Medienverbund bzw. in der Medienkonkurrenz neu zu bestimmen. Zum anderen interessierten die auf neuere anthropolgische und ethnologische Theorien reflektierende Tendenzen, die die Literatur – korrespondierend mit oder im Zusammenhang von race, class und gender studies – unter dem Aspekt gruppenspezifischer kultureller Identitäten und Differenzen (eingeschlossen deren Problematisierung) oder unter dem Aspekt der Wirkung kultureller Globalisierungsprozesse bzw. interkultureller Austauschprozesse (Kolonialisierung, Migration usw.) behandeln und damit zum Übergang in eine allgemeine Kulturwissenschaft im Sinne der cultural studies hinneigen.

Ein dritter Themenkomplex betrifft die Frage, wie sich der Diskurs der Literaturwissenschaft in Abhängigkeit von den je zugrunde liegenden Literaturbegriffen seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts verändert hat. Die bisherigen Resultate dieser Arbeit wurden in einem Aufsatz »Der geisteswissenschaftliche Diskurs der Moderne in der deutschen Literaturwissenschaft« zusammengefaßt, der in Passagen. Literatur – Theorie – Medien (hg. von M. Köppen und R. Steinlein, 2001) erschienen ist. R. Rosenberg hat seine Forschungsergebnisse auch für die nochmalige Überarbeitung und Aktualisierung des von ihm bereits 1994 verfaßten Artikels »Literatur« für das Historische Wörterbuch ästhetischer Grundbegriffe genutzt.

Mediengeschichte

Inge Münz-Koenen hat die Arbeiten zum Verhältnis Literaturbegriff – Medienbegriff im 20. Jahrhundert fortgesetzt und dabei die These vom doppelten Medienbezug der Literatur (einmal wahrnehmungs-, einmal kommunikationsbezogen) vorrangig verfolgt. Untersuchungsschwerpunkt für die 90er Jahre war die Unterscheidung von schrift- und bildgeleiteter Wahrnehmung in der Kooperation von Kulturanthropologie und Medientheorie. Die AV-Medien führen aus dieser Sicht zu einer (technisch induzierten) Rückerstattung der Sinne, die durch den Buchstabencode in seiner Abstraktheit, Monomedialität und Linearität zurückgedrängt worden waren und die das Schriftmedium seinerseits in die kulturgeschichte Stärke von Geist und Logos umzudeuten wußte. Angesichts der Bedrohungsrhetorik vom Verschwinden der Literatur wird in diesem Kontext darauf verwiesen, daß die Literatur als kulturelles Leitmedium und die Philologien als geistesgeschichtliche Disziplinen in einem amedialen Status von Literatur, einer falschen Unmittelbarkeit, ihren Ursprung hatten. Die mediale Besonderheit von Literatur eingerechnet, wird deren Wahrnehmungsmodus demgegenüber als Fähigkeit zur Simulation von Sinneseindrücken durch die Einbildungskraft zu deren Diskursivierung im Medium Schrift beschrieben.

Ein Versuch, Literatur und Literaturwissenschaft in Zeiten des Medienwandels zu verorten, liegt in dem Band Masse und Medium. Verschiebungen in der Ordnung des Wissens und der Ort der Literatur 1800/2000 (hg. zusammen mit Wolfgang Schäffner) vor. Entgegen den Thesen vom Ende der Literatur und der Krise der Literaturwissenschaft haben wir vielmehr beobachtet, daß die Ausweitung von genuin literaturwissenschaftlichen Fragen nach den materiellen Bedingungen von Text- und Wissensproduktion die Literaturwissenschaft gegenwärtig zu einem eigentümlichen Unruheherd im Feld der Geisteswissenschaften machen (dazu auch »Unruheherd Literaturwissenschaft« in Trajekte 2). Die Beschäftigung mit dem Thema Medienkommunikation (Schwerpunkt: 60er Jahre) fand ihren Niederschlag in der Mitarbeit am Projektantrag Diskursgeschichte der Medien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Gesellschaftliche Selbstbeschreibungen in Medienkursen der DDR und der BRD (Teilprojekt C 5 der Universität zu Köln).

Ein zweiter Schwerpunkt der Forschungen betraf epistemologische Veränderungen bei der Visualisierung der Kultur im frühen 20. Jahrhundert durch den Einfluß der optischen »Sinnestechnologien« Fotografie und Film und deren Reflexion durch avantgardistische Theoretiker und Praktiker außerhalb der akademischen Wissenschaften. Dieser Problemkomplex mit seiner neuartigen Verschränkung von Kunst und Wissen wurde als weiter zu bearbeitendes Untersuchungsfeld in den Projektantrag ab 2001 Archäologie der Moderne. Ästhetische Entwürfe und künstlerische Praktiken im Kontext einer »neuen Sinneskultur« im frühen 20. Jahrhundert übernommen.

Einen dritten Schwerpunkt bildeten Forschungen zum Einfluß externalisierter Speicher- und Übertragungsmedien auf das Gedächtnisvermögen des Menschen. Es wurde danach gefragt, inwieweit das technisch produzierte Bild mehr und mehr das Gedächtnis des 20. Jahrhunderts repräsentiert. Dieser Ansatz, der im laufenden Projekt ab 2001 weiter verfolgt wird, lag dem Vortrag »Bildergeschichten. Die Erzeugung von Vergangenheit in Chris Markers Filmessays« zugrunde.

Institutionengeschichte

Leitung: Petra Boden

Die Forschungen von Petra Boden konzentrierten sich auf die Frage, wie ein sozial- bzw. kulturgeschichtlich fundierter Literaturbegriff Eingang in das universitäre Profil der Philologien gefunden hat. In der Orientierung auf diese Ansätze war eine Verklammerung der drei Schwellenzeiten möglich, weil solche Konzepte im gesamten Jahrhundert immer wieder unter dem Aspekt von Modernisierung der Literaturwissenschaften in Deutschland diskutiert worden sind.

Für die 20er/30er Jahre konnte P. Boden auf dem Feld der germanistischen Barockforschung wichtige Anstrengungen rekonstruieren, mit denen die Germanistik Anschluß an avancierte kulturgeschichtliche Konzepte innerhalb der deutschen Romanistik, Anglistik, Soziologie und auch an die institutionell nicht wirksam gewordene kulturgeschichtliche Historiographie suchte. Unter dem Aspekt eines semantischen Umbaus der Geisteswissenschaften hat P. Boden das auf Interdisziplinarität angelegte Projekt eines Handbuchs der deutschen Kulturgeschichte untersucht, das zwischen 1934 und 1939 erschien, mit dem Ende der NS-Zeit abbrach, jedoch zwischen 1960 und 1986 eine Neubearbeitung erfuhr.

Im Vergleich der drei Schwellenzeiten ließ sich zeigen, daß die innovativen Forschungsansätze der 20er/30er Jahre in den 60er/70er sowie in den 90er Jahren innerhalb der Philologien nicht oder kaum wissenschaftsgeschichtlich reflektiert worden sind. Sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR der 70er/80er Jahre orientierte sich vor allem die Germanistik als berufsbezogen ausbildendes Fach stärker an den Leistungsanforderungen der sich modernisierenden Gesellschaften und ihren, diesen Prozeß als Emanzipation und Fortschritt beschreibenden, Theorien. Im erklärten Bruch mit der Vergangenheit blieb bis heute eine Reihe von Konzepten unbeachtet, denen aus ideologiekritischer Perspektive eine Nähe zur politischen Reaktion unterstellt wurde. Es konnte die Vermutung erhärtet werden, daß selbst im Horizont gegenwärtiger Diskussionen nicht nur um eine Hochschul-, sondern mehr noch: eine Wissenschaftsreform die kulturwissenschaftlichen Ansätze vom Beginn des 20. Jahrhunderts, die auf eine Verbindung zwischen den Natur- und Geisteswissenschaften angelegt waren, nicht oder kaum diskutiert werden. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Vorstandsmitglied des Deutschen Germanistenverbandes hat P. Boden – gemeinsam mit H. Dainat – eine wissenschaftsgeschichtliche Sektion für den Germanistentag 2001 konzipiert, in der nach solchen Konzepten und der Geschichte ihres Vergessens gefragt werden soll.

Die Auswertung von Vorlesungsverzeichnissen erbrachte den Nachweis, daß Innovationen vielfach über strukturelle Differenzierungen innerhalb der universitären Institution in die Fächerprofile eingehen, also Erneuerungen eher an den Rändern der Disziplinen stattfinden. Die Gründung von Sonderforschungsbereichen oder Graduiertenkollegs gilt – im Gegensatz zu Instituten/Seminaren, die der Absicherung der Lehre dienen – als Indiz für die Integration neuer Forschungsfragen und Konzepte in das universitäre Profil der Philologien. Daß es sich hierbei nicht um Randerscheinungen handelt, die in Abhängigkeit von je modischen Trends den Fächerkanon unangetastet lassen, zeigt gerade die aktuelle Debatte um die Zukunft der Geisteswissenschaften.

Publikationen

Rainer Rosenberg

Verhandlungen des Literaturbegriffs
Studien zu Geschichte und Theorie der Literaturwissenschaft

LiteraturForschung-Buchreihe
Akademie Verlag, Berlin 2003, 359 Seiten
ISBN 978-3-05003-793-6
Inge Münz-Koenen (Hg.)

Masse und Medium
Verschiebungen in der Ordnung des Wissens und der Ort der Literatur 1800/2000

LiteraturForschung-Buchreihe
Akademie Verlag, Berlin 2002, 254 Seiten
ISBN 978-3-05003-531-4
Petra Boden, Inge Münz-Koenen, Rainer Rosenberg (Hg.)

Der Geist der Unruhe
»1968« im Vergleich. Wissenschaft – Literatur – Medien

LiteraturForschung-Buchreihe
Akademie Verlag, Berlin 2000, 340 Seiten
ISBN 978-3-05003-480-5
Petra Boden, Ursula Menzel (Hg.)

Atta Troll tanzt noch
Selbstbesichtigungen der literaturwissenschaftlichen Germanistik im 20. Jahrhundert

LiteraturForschung-Buchreihe
Akademie Verlag, Berlin 1997, 360 Seiten
ISBN 978-3-05002-966-5
Petra Boden, Rainer Rosenberg (Hg.)

Deutsche Literaturwissenschaft 1945–1965
Fallstudien zu Institutionen, Diskursen, Personen

LiteraturForschung-Buchreihe
Akademie Verlag, Berlin 1997, 463 Seiten
ISBN 978-3-05002-930-6

Petra Boden

  • Kulturgeschichte im Wechsel der Zeiten? Ein Projekt an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und bildungsbürgerlicher Öffentlichkeit, in: Georg Bollenbeck, Clemens Knobloch (Hg.): Semantischer Umbau der Geisteswissenschaften nach 1933 und 1945. Heidelberg: Winter, 97–122
  • Hg.: Mitteilungsheft des Deutschen Germanistenverbandes 47.4 (2000) = Literaturstreit (mit H.-J. Bachorski, G. Behütuns)
  • Einleitung, in: ebd., 370–373
  • Probleme mit der Praxis. Hochschulgermanistik zwischen Wissenschaft, Bildung/Erziehung und Politik, in: Petra Boden, Inge Münz-Koenen, Rainer Rosenberg (Hg.): Der Geist der Unruhe. »1968« im Vergleich. Wissenschaft – Literatur – Medien. Berlin: Akademie Verlag 2000, 181–226
  • Political Writing and Woman’s Journals: the 1848 Revolutions, in: Jo Catling (Hg.): A History of Women’s Writing in Germany, Austria and Switzerland. Cambridge: Cambridge University Press 2000, 104–108
  • Tagungsbericht: Semantischer Umbau in den Geisteswissenschaften nach 1933 und 1945, in: Paratexte 1.1 (2000), 47–54
  • Rez. zu: Alfred Klein: Unästhetische Feldzüge. Der siebenjährige Krieg gegen Hans Mayer 1956–1963. Leipzig: Faber & Faber, 1997, in: Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte 7 (2000), 334–337
  • Editorial, in: Mitteilungsheft des Deutschen Germanistenverbandes 46.1 (1999) = 1968 und die Germanistik. Eine Nachlese, 5–9 (mit Hartmut Kugler)
  • »1968« – Eine Krise mit Profil. Oder: Wieviel Einheit braucht das Fach?, in: ebd., 10–20
  • Rez. zu: Wolfgang Höppner, Das »Ererbte, Erlebt und Erlernte« im Werk Wilhelm Scherers. Ein Beitrag zur Geschichte der Germanistik. Köln, Weimar, Wien: Böhlau 1993, in: Jahrbuch für Internationale Germanistik 2 (1998), 197–200
  • »Es geht ums Ganze!« Vergleichende Beobachtungen zur Germanistik in beiden deutschen Staaten 1945 bis 1989, in: Euphorion 2 (1997), 247–275 und in: Frank Fürbeth u.a. (Hg.): Zur Geschichte und Problematik der Nationalphilologien in Europa. 150 Jahre Erste Germanistenversammlung in Frankfurt am Main (1846–1996). Tübingen: Niemeyer 1999, 757–770
  • Hildegard Emmel (1911–1996): »… sie ging als Germanistin in die Welt«, in: Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte 4 (1997), hg. von der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat, 270–273
  • Rez. zu: H. Emmel, Die Freiheit hat noch nicht begonnen. Zeitgeschichtliche Erfahrungen seit 1933, Rostock 1991, in: ebd., 341–342
  • Lesen aus Leidenschaft: Joachim Müller, in: Petra Boden, Ursula Menzel (Hg.): Atta Troll tanzt noch. Selbstbesichtigungen der literaturwissenschaftlichen Germanistik im 20. Jahrhundert. Berlin: Akademie Verlag 1997, 193–217
  • Im Käfig des Paradigmas. Biedermeierforschung 1928–1945 und in der Nachkriegszeit, in: Euphorion 4 (1996), 432–444
  • Antifaschismus als Ordnungsgröße in der germanistischen Literaturwissenschaft der DDR, in: Claudia Keller, Literaturwerkstatt Berlin (Hg.): Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. Antifaschismus – Geschichte und Neubewertung. Berlin: Aufbau 1996, 219–233
  • Universitätsgermanistik in der SBZ/DDR. Personalpolitik und struktureller Wandel 1945–1965, in: Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge 2 (1995), 373–383 und in: Petra Boden, Rainer Rosenberg (Hg.): Deutsche Literaturwissenschaft 1945–1965. Fallstudien zu Institutionen, Diskursen, Personen. Berlin: Akademie Verlag 1997, 119–160

Inge Münz-Koenen

  • Bilderflut und Lesewut. Die imaginären Welten der Achtundsechziger, in: Petra Boden, Inge Münz-Koenen, Rainer Rosenberg (Hg.): Der Geist der Unruhe. »1968« im Vergleich. Wissenschaft – Literatur – Medien. Berlin: Akademie Verlag 2000, S. 83–96
  • Medien Macht Literatur. Der Widerstreit der Diskurse, in: ebd., 239–266
  • Bilder, Texte, Orte, Zeiten, in: Eckart Goebel, Wolfgang Klein (Hg.): Literaturforschung heute. Berlin: Akademie Verlag 1999, 112–119
  • Hellhören. Ernst Blochs Aisthesis-Konzept in Geist und Utopie, in: Bernhard Dotzler, Helmar Schramm (Hg.): Cachaça. Fragmente zur Geschichte von Poesie und Imagination. Berlin: Akademie Verlag 1996
  • Spurensuche 1992. Uwe Johnson: Jahrestage – Monika Maron: Stille Zeile 6, in: Eberhard Lämmert, Barbara Naumann (Hg.): Wer sind wir? Europäische Phänotypen im Roman des 20. Jahrhunderts. München: Fink 1996, 245–263

Rainer Rosenberg

  • Der geisteswissenschaftliche Diskurs der Moderne in der deutschen Literaturwissenschaft, in: Manuel Köppen, Rüdiger Steinlein (Hg.): Passagen: Literatur, Theorie, Medien. Festschrift für Peter Uwe Hohendahl. Berlin: Weidler 2001, 221–244
  • Literarisch/Literatur, in: Karlheinz Barck, Martin Fontius, Friedrich Wolfzettel, Burkhart Steinwachs (Hg.): Ästhetische Grundbegriffe. Historisches Wörterbuch in sieben Bänden, Bd. 3. J.B. Metzler: Stuttgart, Weimar 2001, 58–71
  • Die Semantik der Szientifizierung. Die Paradigmen der Sozialgeschichte und des linguistischen Strukturalismus als Modernisierungsangebote an die deutsche Literaturwissenschaft, in: Georg Bollenbeck, Clemens Knobloch (Hg.): Semantischer Umbau der Geisteswissenschaften nach 1933 und 1945. Heidelberg: Winter, 122–131
  • Die sechziger Jahre als Zäsur in der deutschen Literaturwissenschaft. Theoriegeschichtlich, in: Petra Boden, Inge Münz-Koenen, Rainer Rosenberg (Hg.): Der Geist der Unruhe. »1968« im Vergleich. Wissenschaft – Literatur – Medien. Berlin: Akademie Verlag 2000, 153–180
  • Über die Schwierigkeiten der DDR-Literaturwissenschaft mit den politischen Vormärz-Schriftstellern, in: Walter Schmidt (Hg.): Bürgerliche Revolution und revolutionäre Linke. Berlin: Trafo-Verlag Weist 2000, 207–216
  • Das klassische Erbe in der Literaturgeschichtsschreibung der DDR, in: Lothar Ehrlich, Gunther Mai (Hg.), unter Mitw. von Ingeborg Cleve: Weimarer Klassik in der Ära Ulbricht. Weimar, Wien: Böhlau 2000, 185–194
  • Kanon; Klassiker; Literaturgeschichtsschreibung, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Bd. II, Berlin, New York: de Gruyter 2000, 224–227, 274–276, 458–463
  • Die deutsche Literaturwissenschaft in den siebziger Jahren. Ansätze zu einem theoriegeschichtlichen Ost-West-Vergleich, in: Silvio Vietta, Dirk Kemper (Hg.): Germanistik der siebziger Jahre. Zwischen Innovation und Ideologie. München: Fink 2000, 83–100
  • Georg Lukács: Die Zerstörung der Vernunft, in: Walter Erhardt, Herbert Jaumann (Hg:): Jahrhundertbücher. Große Theorien von Freud bis Luhmann. München: Beck 2000, 262–277
  • »Aufklärung« in der deutschen Literaturgeschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts, in: Holger Dainat, Wilhelm Vosskamp (Hg.): Aufklärungsforschung in Deutschland. Heidelberg: Universitätsverlag C. Winter 1999, 7–20
  • Eine »neue Literatur« am »Ende der Kunst«?, in: Lothar Ehrlich u.a. (Hg.): Vormärz und Klassik. Bielefeld: Aisthesis 1999, 151–161
  • Literaturwissenschaft als Geistesgeschichte. Die Weiterungen für den Stilbegriff, in: Frank Fürbeth u.a. (Hg.): Zur Geschichte und Problematik der Nationalphilologien in Europa. 150 Jahre Erste Germanistenversammlung in Frankfurt am Main (1846–1996). Tübingen: Niemeyer 1999, 501–509
  • Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft, in: Eckart Goebel, Wolfgang Klein (Hg.): Literaturforschung heute. Berlin: Akademie Verlag 1999, 276–285
  • Zu aktuellen Problemen der Literaturgeschichtsschreibung, in: Regina Fasold (Hg.): Begegnung der Zeiten. Festschrift für Helmut Richter zum 65. Geburtstag. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 1999, 389–399
  • Literarischer Stil. Komplikationen des Stilbegriffs in der Literaturwissenschaft, in: Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge 3 (1997), 487–509
  • Rejet de l’art moderne au nom de la morale: le débat littéraire en Allemagne dans les années 50 et 60, in: Revue germanique internationale 8 (1997), 213–224
  • Zur Begründung der marxistischen Literaturwissenschaft in der DDR, in: Petra Boden, Rainer Rosenberg (Hg.): Deutsche Literaturwissenschaft 1945–1965. Fallstudien zu Institutionen, Diskursen, Personen. Berlin: Akademie Verlag 1997, 203–240
  • Die Formalismus-Diskussion in der ostdeutschen Nachkriegsgermanistik, in: Wilfried Barner, Christoph König (Hg.): Zeitenwechsel. Germanistische Literaturwissenschaft vor und nach 1945. Frankfurt a.M.: Fischer 1996, 301–312
  • Wiedervereinigung der deutschen Literaturgeschichte?, in: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft XL (1996), 470–474
  • Hg.: Journalliteratur im Vormärz. Bielefeld: Aisthesis 1996 (mit Detlev Kopp)
    darin: Einleitung, 11–13 (mit Detlev Kopp)
  • Rez. zu: Michael Ansel, G. G. Gervinus’ Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen. Frankfurt/M./Bern/New York/Paris 1990; Ulrike Haß. Zumkehr, Daniel Sanders, Aufgeklärte Germanistik im 19. Jahrhundert. Berlin/New York 1995, in: Referatedienst zur Literaturwissenschaft 4 (1996), 600–602
  • Rez. zu: Jürgen Fohrmann, Wilhelm Voßkamp (Hrsg.), Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im 19. Jahrhundert. Stuttgart/Weimar 1994, in: Jahrbuch für Internationale Germanistik 1 (1996), 120–124 und in: Referatedienst zur Literaturwissenschaft 4 (1996), 597–599