Sophie-Charlott Hartisch erhält Carlo-Barck-Preis des ZfL
Den Carlo-Barck-Preis 2025 erhält Sophie-Charlott Hartisch für ihre an der Universität zu Köln entstandene Dissertation »Astrale Konstellationen in der Lyrik um 1900. Stern und Kosmos als Zeitsignatur der Moderne«. Darin erschließt die Preisträgerin ein breites Diskursfeld, in dem Populärkultur, Wissenschaftsgeschichte und moderne Lyrik um 1900 so miteinander in Beziehung treten, dass das Motiv der Sternen-Konstellation einer spezifisch modernen Zeiterfahrung Ausdruck verleiht. Die Arbeit beeindruckt durch breite Kenntnisse und durch kluge, originelle Interpretationen. Die Verfasserin kann überzeugend zeigen, wie in der Lyrik kosmische Figuren zum Ausgangspunkt für Versuche werden, die moderne Gesellschaft zu durchdenken, vom Sozialen über das Epistemologische bis zu Fragen der Repräsentation.
Mit dem 2017 vom ZfL erstmals vergebenen Carlo-Barck-Preis werden Dissertationen auf dem Gebiet der Literatur- und Kulturwissenschaften ausgezeichnet, die durch innovative Fragestellung und originelle Anlage bestechen. Der Preis wird in der Regel alle zwei Jahre verliehen, das Preisgeld in Höhe von 12.000 Euro wird als sechsmonatiges Stipendium für einen Gastaufenthalt am ZfL vergeben. Sophie-Charlott Hartisch, derzeit Mitarbeiterin an der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität Bonn, wird ihren ZfL-Aufenthalt am 1. April 2026 antreten.
Der Romanist Karlheinz »Carlo« Barck (1934–2012) hat das Forschungsprogramm des ZfL entscheidend mitgeprägt. Er ist bekannt für seine Forschungen zur Geschichte der Ästhetik und Imagination seit dem 18. Jahrhundert. Unter seiner Federführung entstand das Wörterbuch der Ästhetischen Grundbegriffe.