Berühren. Relationen des Taktilen in Literatur, Philosophie und Theater
In der Geschichte der Sinne führt der Tastsinn ein Schattendasein und stand lange Zeit hinter dem Sehsinn zurück. In den Kultur- und Medienwissenschaften haben der Tastsinn und das Berühren zuletzt neue Aufmerksamkeit erfahren, literaturwissenschaftliche Annäherungen sind bislang jedoch noch selten.
Die Beiträge dieses Bandes zeigen das Berühren als relationale Figur, in der Anschauung und Affizierung, Bildlichkeit und Buchstäblichkeit, Begreifen und Ergreifen, Idealität und Materialität zueinander in Beziehung treten. Dabei rücken auch Wahrnehmungsbereiche in den Vordergrund, die zumeist unter dem Primat des Visuellen verhandelt wurden. In neuen Lektüren literarischer und philosophischer Texte schlagen die Beiträge eine Ausweitung der Sinnesbezüge vor.