Warlam Schalamow: Das vierte Wologda und Erinnerungen
Aus dem Russischen von Gabriele Leupold, herausgegeben, mit einem Nachwort, einem Glossar und Anmerkungen von Franziska Thun-Hohenstein
Das vierte Wologda ist Schalamows Buch der Erinnerungen an die Kindheit und frühe Jugend in seiner nordrussischen Geburtsstadt, deren besonderer freiheitsliebender Geist ihn für immer geprägt habe. Diesen Geist verdankt die Stadt den zahlreichen politisch Verbannten, die über die Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen haben. Als Sohn eines Priesters erlebte Schalamow dort mit zehn Jahren die Revolution und die nachrevolutionären Wirren. In der lakonischen Erzählung gelingt es ihm, seine Abrechnung mit der autoritären Welt des Vaters mit eindrucksvollen Bildern aus dem Alltagsleben der Provinzstadt zu verbinden und sie auf diese Weise in die dramatische Umbruchszeit russischer Geschichte im 20. Jahrhundert einzubetten. Der Band wird durch die Fragment gebliebenen Erinnerungen an das literarische Leben im Moskau der 1920er, 1930erJahre ergänzt: ein Panorama jener Welt, die Schalamows Schreiben beeinflusst hat und an die er sich auch nach den Jahrzehnten Lagerhaft mit erstaunlicher Präzision und Detailfreude erinnert.
Warlam-Schalamow-Werkausgabe
Band 1: Durch den Schnee. Erzählungen aus Kolyma 1 (2007)
Band 2: Linkes Ufer. Erzählungen aus Kolyma 2 (2008)
Band 3: Künstler der Schaufel. Erzählungen aus Kolyma 3 (2010)
Band 4: Die Auferweckung der Lärche. Erzählungen aus Kolyma 4 (2011)
Band 5: Das vierte Wologda. Erinnerungen (2013)
Band 6: Wischera. Antiroman (2016)
Band 7: Über die Kolyma. Erinnerungen (2018)